Hannah
29.8.2015
I
Brennende Asylbewerberheime,
Hasstiraden –
Vaterland,
du bist ein armes Land,
mit dem ich kein Mitgefühl habe! –
Arm an Mitgefühl,
Weisheit und Würde –
Vaterland,
du bist ein armes Land,
reich an Wohlstand,
arm am Menschlichkeit! –
Ein armes Land,
das kein Mitleid kennt
und das kein Mitleid
verdient!
II
Die Ärmsten der Armen
willst du nicht willkommen heißen,
ihnen keine Zuflucht bieten
und keine Zukunft!
Kein Minimum an Respekt
bringst du denen entgegen,
die durch die Hölle gingen –
du erbärmliches, kaltes Land!
Du solltest dich
in Grund und Boden
schämen
für das, was du bist –
für das, was aus dir wurde,
für das, was du nicht
gelernt hast,
noch immer nicht!
Unverbesserliches,
schwaches Vaterland,
für das ich mich
in Grund und Boden schäme
und das ich gerne
für immer
hinter mir
ließe!
Hannah
28.8.2015
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Umgeben von Wald,
von Hügeln und Wein
liegt die Sonnenterasse,
flattert die Wäsche im Wind.
Hier mag ich leben – im Wald!
*
Was ist zu hören?
Nur das Schnauben der Esel,
die Hühner, der Wind.
Was ist zu sehen? Das Blau
des weiten Himmels. Das Grün.
*
Könnten wir immer
hier bleiben – im Nirgendwo?
Nichts wäre schöner
als dies! – Der Wind, der Himmel,
weit und hell bestirnt des Nachts.
Hannah
25.8.2015
Eingeordnet unter Allgemein
Ein milder Regen
benetzt den Weinberg, den Wald,
steigert sich alsbald
zum wildesten Wasserlied –
und klingt doch sanft und sachte aus
*
Ich will mich zurück
nehmen bis ganz an den Rand
meiner selbst! Zu weit
hatte ich mich vorgewagt,
meine Seele durchwandernd.
*
Seele und Herz, ihr
seid ein seltsames Gespann!
Vergeßt den Verstand
nicht, lasst ihn euch nicht führen,
doch lasst ihn nicht außen vor!
Hannah
24.8.2015
Eingeordnet unter Allgemein